Domi Emorine

 

emorine

Das Akkordeon hat was Natürliches an sich: vertreiben sie es aus den letzten Salons wo drüber geplaudert wird und es kommt im Galopp wieder zurück, im Trend der Zeit, von Tanzbällen in Studios, aus den Kneipen, hochgetragen vom der letzten angesagten Gruppe wie vom letzten nostalgischen Sänger. Dies bezeichnet man als einen zweiten Atemzug (deuxième souffle), und was für eine Freude seinen vertrauten Schatten hinter Higelin, Kent, 'Les Garçons Boucher', Blankaas, Philippe Léotard und 'Les Innocents' wiederzufinden. 

Noch muss man eine Bestimmung hervorrufen damit das Instrument überlebt, sich entwickelt, um so mehr es nicht einfach ist auf diesem Instrument zu spielen. Dies benötigt stunden- sowie jahrelange Arbeit, Tonleitern, Proben – was Yvette Horner so hübsch Finger-'Toilette' (toilette des doigts) nennt – um wie Domi Emorine eines Tages zur jüngsten Siegerin in der Geschichte der Akkordeon-Weltmeisterschaften gekürt zu werden, im Alter von 15 Jahren, so wie dies unlängst bei Yvette der Fall war.

Man muss sagen dass unsere Wundermusikerin so manches vorzuweisen hat: Maurice Larcange selbst, dem sie mit 11 Jahren begegnete, erriet dass sie ein außergewöhnliches Talent besitzt. Und jenseits aller Erwartung hielt sie was er sich von ihr versprach: nicht weniger als 24 Preise – Pokale, Trophäen, Medaillen, Goldplaketten – zwischen 1983 und 1989. Preis der UNAF und 1. Preis der Unterhaltung (1er prix de divertissement Variétés) in 1990. Silbermedaille "Encouragement au Progrès" (Ermutigung zum Fortschritt), 1991 vom Professor Louis Leprince-Ringuet der "Académie Française" und der Akademie der Wissenschaft übergeben, Medaille "Voix et Souffle" der SACEM in 1993.

1997 wird sie wieder Weltmeisterin, gewinnt zum dritten Mal den "Concours International en divertissement et Variétés", den Internationalen Wettbewerb von Klingenthal/Deutschland, alleiniger Akkordeonspieler das mit 20 Jahren schon die größten internationalen Wettbewerben gewann.

Ebenso viele Trophäen die sie auf Bühnen (Châtelet, Zénith, Palais des Congrès), in Studios (mehrere CDs bei Sono Punch Records, wo sie auf bewundernswerte Weise Tangos wie "La Mosca" von Quentin Verdu interprätiert) und auf Fernsehplateaus führen, bei Michel Drucker, Patrick Sabatier, Jacques Chancel, Pascal Sevran der viel dazu beitrug dass sie bekannt wurde.

Eine schon lange Karriere, welche an die einer gewissen Yvette Horner erinnert, schon einige Jahrzehnte zurückliegend. Seine Technik – höchste Konsekration – beginnt Schule zu machen.

Ja, wahrhaftig, das liebenswerte junge Mädchen das mit ihren zehn Fingern all das machte was es wollte, und dessen Lebensfreude so ansteckend ist, ist heute eine "Grande Dame" geworden, was dem französischsten aller Instrumente all jenes zurückgibt was es von ihm bekommen hatte.


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